Veranstaltung: | Mitgliederversammlung Kaktus Januar 2020 |
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Tagesordnungspunkt: | 1.1. Vorstellung der jung·grünen Bewerberin*nen |
Antragsteller*in: | Noah Rothe (KV Münster) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 23.01.2020, 18:08 |
BW7: Noah
Vorstellung Leichte Sprache
Das möchte ich im Rat machen:
Für junge Menschen da sein.
Andere Menschen in der Politik unterstützen.
Schlechte Dinge ansprechen und ändern.
1. Soziales
Armut und Armut von Kindern bekämpfen.
Umverteilung von oben nach unten.
Arbeitenden mehr Rechte und Unterstützung geben.
Das Job·center soll den Menschen mehr helfen.
Menschen ohne feste Wohnung helfen.
Verschwendung von Essen und Trinken teurer machen.
Hilfe für Menschen in sozialer Not bewerben.
2. Kultur
Museen arbeiten mehr zusammen.
Es ist schwer mit dem Fahrrad zum Natur·kunde Museum zu fahren. Das ändern wir.
Tiere haben Rechte.
Schaukeln und Gerüste sind nicht kreativ. Wir bauen Spiel·plätze selbst.
Gaming ist Kultur.
Musik ist mehr, als nur ein Instrument zu spielen. Alles andere muss man lernen.
Ein Haus, dass wir selbst verwalten.
3. Anti·faschismus
Die Polizei ist manchmal rassistisch. Manchmal unter·drückt sie arme Menschen. Jetzt ist Schluss.
Wir müssen zeigen, wenn es Rassismus gibt. Oder queere Menschen angegriffen werden.
Alle müssen über Faschismus lernen. Und zwar oft und häufig. Mehr als jetzt.
Wir unterstützen ausländische Menschen.
4. Digitalisierung und Daten·sicherheit
Software wird offen und frei für alle. Wenigstens in den Behörden.
Verteidigung gegen Hacking.
Infos aus dem Rat werden komplett digital. Bis auf ein paar Unterlagen für jede Partei.
5. Barrieren zerstören
Alle Texte werden in Einfacher Sprache geschrieben. Nach und nach.
Die Stadt stellt Leute ein. Die Leute können nicht lesen.
Sie kontrollieren die Texte.
Ampeln brauchen Bieper. Sie informieren Menschen mit Seh·schwächen.
Alte Bieper werden kontrolliert und repariert.
Fahrrad·streifen werden mit Noppen/Pollern an der Seite gemacht.
Leute mit Blinden·stock können das fühlen.
Dokumente sind kompliziert. Sie sind schwer zu verstehen. Es gibt Sprech·stunden und Ansprech·personen. Auch in anderen Sprachen.
6. Queer·feminismus
Geschlechter·gerechte Sprache in allen Dokumenten. Zusammen mit Einfacher Sprache spart man die Hälfte der Kosten.
Abtreibung und Familien·planung wird einfach. Und kostenlos.
Tests in der Aids·hilfe werden komplett kostenlos. Nicht nur Aids·tests.
Mehr Aufklärung.
Abteilungen mit hohem Anteil an cis-Männer sind schlecht.
Sie erhalten keine Bonus·zahlungen.
8. Meine Forderungen an euch
1. Ihr müsst mir immer sagen, was ihr euch von der Kommunal·politik wünscht.
Sofort und unverzüglich.
2. Ihr müsst mich wirklich unterstützen.
Nicht nur bei der Wahl. Sondern die ganzen Jahre.
Alleine schaffe ich das nicht.
3. Ihr müsst mitarbeiten.
Bringt euch in die Arbeit ein. Stoßt eigene Projekte ein.
Werdet Sach·kundige Bürger*innen.
Vor allem FINT*-Personen.
4. Ihr müsst mich kritisieren.
Gerne konstruktiv.
5. Ihr müsst mit mir am Wahl·programm schreiben.
Vorstellung Schwere Sprache
Fast alle von euch kennen mich bereits, deshalb muss ich mich nicht mehr vorstellen.
Das gibt mir den Raum ein bisschen Zeugs vorzustellen, das ich im Rat angehen möchte.
Meine politische Arbeit ist davon geprägt, dass ich zwei große Felder habe, in die sich fast alles einordnen lässt. Einerseits möchte ich andere in ihrem Wirken unterstützen und andererseits möchte ich ein gesellschaftliches Korrektiv sein.
So möchte ich das eigentlich auch im Rat handhaben. Es gibt manche Dinge, die ich anders machen muss oder die im Rat auch einfach andere Leute machen. Auf der anderen Seite gibt es Aufgaben, welche ich 1zu1 weiterführen werde.
Der erste und mit Abstand wichtigste Punkt seid ihr.
Ich möchte weiterhin alles tun, dass junge Menschen die Gesellschaft verändern und mitgestalten können. Selbst wenn sie ein paar Jahre älter ich selbst sind.
Wenn ich nach der Legislatur·periode, für die ich antreten möchte, aus dem Rat gehen würde, dann wäre ich zu alt für die Grüne Jugend. Das heißt ich muss während meiner Rats·zeit jung-grüne Politik machen, sonst wird es unglaubwürdig.
Inhaltlich möchte ich mich im Rat mit zwei Bereichen beschäftigen, die in meiner Arbeit beim Kaktus konsequent zu kurz gekommen sind.
Thema eins ist SOZIALES.
Ein gigantisches Problem ist die Armut und insbesondere die Kinder·armut. Die Schere zwischen Armen und Reichen ist in Münster größer als in vielen anderen Kommunen. Hier geht es aber nicht nur um Geld, sondern damit auch um Teilhabe an der Gesellschaft. Wir als Gesellschaft in der Stadt brauchen Solidarität und kollektive Verantwortung. Wir brauchen kein Gönner*innen·tum oder Charity, sondern echte Umverteilung von allem.
Außerdem müssen Arbeitnehmer*innen·rechte gestärkt werden, gleichzeitig ist es wichtig im sozialen Sektor Träger*innen zu unterstützen, die nicht an irgendwelche Konfessionen/Religionen et cetera gebunden sind. Es kann nicht sein, dass Sozialarbeiter*innen nicht aus der Kirche oder so austreten können, weil sie sonst keinen Job bekommen.
Beide Aspekte kann man angehen, in dem man überdenkt an wen wir öffentliche Aufträge vergeben wollen. Wir haben in Münster ein kommunales Job·center, das ist Chance und Mess·latte zugleich.
Der zweite Punkt ist KULTURELLES.
Die Museen müssen mehr zusammen·wachsen. Das Natur·kunde Museum und der Mühlen·hof müssen aus der Innenstadt in annehmbarer Zeit und gut ausgeschildert mit dem Rad erreichbar sein. Der Zoo muss wieder den Fokus haben bedrohte Arten zu retten. In Münster und in ihren natürlichen Lebens·räumen. Die menschliche Schau·lust darf nicht unter dem Deck·mantel der Kultur über die Würde und das Selbst·bestimmungs·recht der anderen Tiere gestellt werden.
Kinder brauchen kreative Frei·räume. Deshalb braucht es keine Spiel·plätze mit Sand·kasten, Schaukel und Gerüst, sondern Brachen, Gestrüpp und Kletter·bäume. Keine Designer*innen haben mir beigebracht, wie man spielt. Das wir einfach selbst gemacht.
Daneben gibt es natürlich einige Themen, die ich mir nicht ausgesucht habe. In diese Themen bin ich beim Kaktus einfach reingerutscht. Ich kann sie alle nur anschneiden, also fragt gerne nach konkreten Dingen.
Das ist vor allem der Anti·faschismus. Die Rechten werden nur in ihre Schranken gewiesen, wenn es Leute gibt, die sich ihnen in den Weg stellen. Das ist Münster seit Jahren so, allerdings ist das ein Kampf der Zivil·gesellschaft. Wenn eine Kommune demokratisch sein möchte, dann müssen wir 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz endlich Ernst machen mit der Ent·nazi·fizierung. Die Täter*innen sind fast alle tot, aber ihr Werk ist immer noch in den Köpfen, Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften.
Seit zweieinhalb Jahren nerve ich euch mit Themen zu Digitalisierung und Daten·sicherheit. Manchmal mit mehr und oft mit weniger Erfolg. Jetzt ist die Verwaltung dran. Die Welt der IT ist Kapitalismus in seiner Rein·form. Wir alle unterwerfen uns permanent den Zwängen von riesigen Unternehmen, wenigstens die Behörden sollten davon befreit sein.
Aber keine Angst Trello wird auch noch getötet.
Der Kaktus hat mich auch erst auf bestimmte Sachen aufmerksam gemacht.
Barrieren sind dazu da, dass wir sie zerstören. Unsere Gesellschaft und der Staat müssen für alle erreichbar sein. Jeden Tag überwinden wir Hürden und vergessen dabei, die die hinter uns zurück·bleiben. Das gilt für alle Hürden: baulich, textlich und in unseren Köpfen.
Die Welt muss endlich queer und feministisch werden. Es braucht den Queer·feminismus jeden einzelnen Tag und an jedem Ort. Nicht nur einmal im Jahr beim CSD. Es ist nicht nur an einzelnen Personen diese ur·alte Un·gerechtigkeit abzuschaffen.
Wenn ihr mich unterstützt, dann habe ich allerdings auch Forderungen an euch.
Die sind auch auf gar keinen Fall verhandelbar.
Das ist mein gutes Recht, als jemand der gerne die nächsten Jahre für euch arbeiten möchte.
1. Ihr müsst mir immer sagen, was ihr euch von der Kommunal·politik wünscht und zwar sofort und unverzüglich. Wenn ihr euch etwas überlegt oder es Sachen aus anderen Städten gibt, dann will ich das wissen.
2. Ihr müsst mich wirklich unterstützen. Nicht nur bei der Wahl, sondern die ganzen Jahre. Alleine schaffe ich das nicht.
3. Ihr müsst mitarbeiten. Bringt euch in die Arbeit ein, stoßt eigene Projekte ein. Leezen·stadt und die See·brücke wären ohne den Kaktus nicht da, wo sie heute sind. Es gibt Kakteen und ehemalige Kakteen, die den Rat als Sachkundige Bürger*innen unterstützen, davon braucht es noch viel mehr. Vor allem FINT*-Personen.
4. Ihr müsst mich kritisieren. Gerne konstruktiv. Wenn ihr mir erklärt warum ich riesige Scheiße oder auch kleine Kack·haufen gebaut habe, dann ist mir das tausendmal lieber, als es von allen anderen zu hören.
5. Ihr müsst mit mir am Wahl·programm schreiben.
So Ende, genug geredet. Ich habe für jedes Thema noch mehr Ideen, die leider den Rahmen gesprengt hätten. Henrik habe ich ein paar aufgeschrieben, falls ihr zu bestimmten Bereichen Fragen habt. Andere Fragen kann ich offensichtlich nicht beantworten, da ich gerade nicht anwesend bin. Das sollte euch aber bis jetzt aufgefallen sein.
Vielleicht gibt es unter euch aber auch Leute, die Fragen zu meinem Lieblings·tier, -müll·tonne oder wie man Karten mischt beantworten können.
Weitere Projekte:
Soziales:
Obdachlosigkeit ist ein Phänomen, das seit Jahren in Deutschland immer schlimmer wird.
Sie ist oft unsichtbar, weil die wenigsten in der Volks·bank oder in Haus·eingängen übernachten.
Lebens·mittel·verschwendung sollte über die AWM besser eingedämmt werden.
Hilfs·angebote müssen stärker beworben werden oder einfacher verfügbar sein.
Ihr könnt mal den Selbst·test machen: Wie viele Angebote aus dem Sozialen Leit·faden der draußen! (Straßen·magazin) kennt ihr? Die draußen! ist übrigens sehr lesens·wert, auch wenn ich nie gedacht hätte, dass ein Straßen·magazin so konservativ sein kann.
Kulturelles:
Gaming muss stärker als Teil der modernen Kultur verankert werden. Außerdem ist es noch viel zu sehr kommerzialisiert. Die Entwicklung von Brett-, Karten- oder Video·spielen ist mit so vielen unterschiedlichen kreativen Bereichen verbunden, die alle stärker vermittelt werden müssen. Das geht über Institutionen, wie die VHS oder die Uni, aber auch über Vereine und Gruppen. Das muss mehr unterstützt werden.
Das Bildungs·bürgertum möchte, dass jedes Kind ein Instrument erlernt. Das ist wichtig und muss noch mehr gefördert werden. Auf der anderen Seite gibt es viele Teile der Musik, die man sich selbst beibringen muss oder die nur von Unternehmen angeboten werden. Das sind Tätigkeiten wie dirigieren, (re-)mixen, mastern und komponieren.
Wir brauchen ein eigenes Autonomes Zentrum.
Anti·faschismus:
Die Polizei- und Sicherheits·politik muss dringend weniger rechts sein. Hier gibt es viel Rassismus und Klassismus.
Rassistische Verbrechen müssen extra erfasst werden und es muss immer eine Presse·mitteilung geben. Das gilt auch für Verbrechen gegen queere Menschen, wie in Berlin.
Es braucht lang·fristige Präventions·arbeit an Kinder·gärten, Schulen und in allen Behörden.
Rassistische Vorfälle an solchen Einrichtungen müssen konsequent aufgearbeitet werden.
Der Integrations·rat (Vertretung der Ausländer*innen in Münster) muss gestärkt werden.
Digitalisierung und Daten·sicherheit:
Die Software in allen städtischen Einrichtungen muss Open Source sein (Free, Libre Open Source Software). Sensible Daten dürfen nicht durch Hinter·türen in Windows, WhatsApp oder ähnlicher Code·gerotze in alle Welt gekotzt werden.
Angriffe durch Hacking betrifft seit Jahren immer gezielter auch öffentliche Stellen. Den Menschen als Schwach·stelle kann man nicht ersetzen, alles andere schon.
Kriterien für die Beschaffung von Material werden angepasst. Hardware wird grüner und fairer.
Das Rats·informations·system wird vollständig digital, mit Ausnahme von drei/zwei Ausdrucken pro Fraktion oder Rats·gruppe bzw. einem pro unabhängiger*m Kandidat*in.
Barrieren zerstören:
Alle Texte werden in Einfacher Sprache geschrieben. Nach und nach.
Die Stadt stellt Leute ein. Die Leute können nicht lesen.
Sie kontrollieren die Texte.
Ampeln brauchen Bieper. Sie informieren Menschen mit Seh·schwächen.
Alte Bieper werden kontrolliert und repariert.
Fahrrad·streifen werden mit Noppen/Pollern an der Seite gemacht.
Leute mit Blinden·stock können das fühlen.
Dokumente sind kompliziert. Sie sind schwer zu verstehen. Es gibt Sprech·stunden und Ansprech·personen. Auch in anderen Sprachen.
Queer·feminismus:
Geschlechter·gerechte Sprache in allen Dokumenten. Zusammen mit Einfacher Sprache spart man die Hälfte der Kosten.
Abtreibung und Familien·planung wird einfach. Und kostenlos.
Tests in der Aids·hilfe werden komplett kostenlos. Nicht nur Aids·tests.
Aufklärung über den gesetztlich vorgeschriebenen Aufklärungs·unterricht hinaus.
Abteilungen mit hohem cis-Männer·anteil erhalten keine Bonus·zahlungen. Bei Beamt*innen heißt das LeistungsOrientierte Bezahlung (LOB), bei Angestellten weiß ich es nicht.